Aktualisiert: 7. Juni 2021

Demütig sein, das war so ziemlich das Letzte, das ich erstrebenswert fand. Meine Assoziationen dazu waren schlicht nur „Opfer, Sünde, Scham, Schuld, Angst ...“. Eben all das, was Dogmen einer Kirche den Menschen aufoktroyieren wollen. Jedes Mal, wenn ich mit diesem Wort in Berührung kam, stieg Ablehnung in mir auf. Ich fühlte mich bevormundet, klein gemacht, willenlos. Es gab nichts und erst recht keine Menschen oder Institutionen, vor denen ich Demut empfunden hätte.
Im Wesentlichen hat sich daran auch nichts geändert. Was sich aber geändert hat ist, dass ich inzwischen Demut empfinden kann. Das ist so ein Geschenk, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Es war (ein ganz normaler) Sonnenuntergang, der mich zum ersten Mal demütig werden ließ. Plötzlich erkannte ich unaussprechliche Schönheit in diesem Schauspiel der Natur.Ich sah überall und in allem die Wunder des Lebens. Seine Rhythmen, seine Kraft, seine Bedingungslosigkeit und nicht zuletzt meine eigene Göttlichkeit, weil ich ein Teil davon bin. Das war so viel mehr als Dankbarkeit, das war pure Hingabe, an das was ist. An das was ich bin und an das, was ich fühlen und erfahren kann. Ich erkannte, dass es für mich Mut brauchte, sich diesem tiefen Fühlen voll und ganz zu öffnen. Weil es überfluten kann und Hingabe nicht immer nur schön und angenehm ist. Aber je mehr ich es erLebe, desto stiller und friedlicher wird es in mir.
Wie geht es dir mit Demut?
Ich freue mich über deine Gedanken dazu.
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